ZetaTalk: Der Hunger
November 2002
In vielen Teilen der Welt wird die Diät darauf beschränkt, was die
Gemeinschaft für sich selbst anbauen, fangen oder im Wald und auf den Wiesen
jagen kann. Es mag Beeren im Sommer geben, doch nicht im Winter, frisches Gemüse
im Sommer, doch nur getrocknete Wurzeln im Winter, die im Wesentlichen zur
Erhaltung dehydriert wurden. Fleisch mag es nur gelegentlich nach einer
erfolgreichen Jagd geben und ein Grund zum Feiern sein. Wo die Gemeinschaft
fischen gehen kann, nahe an Flüssen, Seen oder vielleicht einer Meeresküste,
kann man etwa eine stetige Fischdiät erwarten. Der moderne Mensch hat sich an
den Supermarkt gewöhnt, wo frische Produkte aus aller Welt reichlich vorhanden
sind. Wenn sie nich frisch sind, dann erwartet er gefrorene oder getrocknete
Lebensmittel in großer Vielfalt, so daß seine Diät nicht von den Jahreszeiten
abhängt und die Welt umspannt. Es langweilt ihn, sich einfach mit den
Jahreszeiten abzufinden, so experimentiert der moderne Mensch mit Rezepten aus
verschiedenen Kulturen - mexikanisch, chinesisch, italienisch, indisch. Was wird
dieser moderne Mensch nach dem Polsprung zu essen finden, wenn die Supermärkte
geplündert werden und keine neuen Lieferungen unterwegs sind? Wir werden das je
nach Bevölkerungstyp beantworten, denn die Resultate variieren:
- Jene in den Städten, die niemals Erfahrung mit Gärtnerei und Viehhaltung
gemacht haben, oder mit Angeln in der Wildnis, was Geschick erfordert, werden
den schlimmsten Schock erleben. Zuerst werden sie durch die Zerstörung um sie
herum in ihren Städten isoliert sein. Sie können nicht leicht aufs Land
fahren. Weiter werden die Lebensmittel in den Städten ausgehen, so daß
sich die hungernden Überlebenden umschauen, und sich hungernd gegenseitig
betrachten. Die meisten werden verhungern, sie werden schwächer und kränker
bis der Tod über sie kommt. Jene, die dem Zwang zum Kannibalismus nachgeben,
werden auch bald sterben, einfach weil die Nahrungsquelle zu Ende geht. Somit
ist Nahrungsanbau in den Städten kein Thema, denn solche Aktivitäten werden
nicht existieren.
- Jene in den Vorstädten, die Land um sich haben, werden zuerst ihre
persönlichen Lager aufbrauchen, die lokalen Lebensmittelmärkte. Dann werden
sie beginnen, im Land umherzustreifen. Die Haustiere werden getötet und
gebraten, und dieses so gewünschte Fett wird benutzt, um den Körper gerade so
für viele Monate laufen zu lassen. Schließlich werden Vorstadtfamilien lernen
müssen, auf Nahrungssuche zu gehen. Sie werden Holzscheite umdrehen, um nach
Larven und Würmern zu suchen. Sie werden versuchen in Flüssen und Strömen zu
fischen. Kleine Säugetiere wie Ratten zu fangen, die fast alles essen, wird
auch eine Nahrungsquelle sein, die Kinder in ihrer Verzweiflung fangen
könnten. Sie mögen sie sogar roh essen, wenn die Eltern verrückt geworden
sind. Erdwürmer können Abfall und verrottendes Material essen, doch das ist
keine mengenreiche Produktion, also sollte man nicht erwarten, daß sie eine
Gemeinschaft von ihrem eigenen Abfall ernährt. Somit wird Überleben in den
Vorstädten oder Nahrungsanbau eine Praxis von jenen werden, die dazu fähig
sind.
- Jene auf dem Land, die Landwirtschaft betreiben oder mit Gärtnerei und
Jagd vertraut sind, werden einen anderen Start machen. Der Landwirt mit Vieh
wird bald herausfinden, daß sein Vieh dünn wird und vor Hunger herumtaumelt.
Er wird das Vieh aufessen, um die Herde auszudünnen. Somit werden die
Landwirte in dem Gebiet schließlich herausfinden, daß bestimmte Tiere
in der Nachzeit nützlicher als andere sind. Hühner essen Käfer und suchen sich
selbst die Nahrung. Sie kommen nach Hause um ihre Eier zu legen, wenn man
ihnen eine sichere und private Sitzstange gibt. Enten essen ebenso alles, was
in und an den Teichen wächst, die in dem Nieselregen zahlreich sein werden.
Sie brauchen keinen trockenen Platz zum Niederlassen. Ziegen, welche irgendwas
essen, und Schweine, die im Boden nach irgendwas Eßbarem wühlen, können ebenso
in Grenzen gehalten werden, wenn das umgebende Land sie ernähren kann.
Etwas Vegetation wird weiterkämpfen, Unkraut, das zäh ist, und Pflanzen,
die normalerweise in der Düstenis oder dem schwachen Licht wachsen. Wenn die
Gruppe diese Umgebung nicht erforscht und erwartet hätte, sondern sich ohne
Samen und Sämlinge für Gärten unter schwachem Licht wiederfinden würde, dann
würde sie auf Unkraut kauen, als Altnernative zu Larven oder was immer sie
fangen und über einem kleinen Feuer braten können. Landwirte sind von Natur
aus erfinderisch. Sie sind auf den unteren Stufen der Leiter in allen
angeblich zivilisierten Kulturen und werden sich anpassen. Wenn ein bestimmtes
Unkraut gut wächst und sich als eßbar erweist, dann wird der Landwirt es
anbauen, vor den Wildtieren schützen und es verkaufen. Somit ist
Nahrungsanbau auf dem Land möglich, abhängig von der Anpassungsfähigkeit der
Landwirte in der Region.
- Küstenbewohner werden Zugang zu Meeresernten haben. Fische werden in den
Ozeanen gedeihen, also sollten sich Überlebensgemeinschaften darauf als erste
Resource verlassen. Jene Gemeinschaften mögen den Fisch satthaben, also
experimentiert mit Seetangrezepten zur Abwechslung und geht ins Binnenland, um
mit anderen Gemeinschaften zu handeln, die getrockneten und erhaltenen Fisch
schätzen werden. Im Binnenland wird heimischer Fisch in den Teichen und
Flüssen ebenso überleben, doch nicht in größerer Zahl als die Umgebung
ernähren kann. Was essen diese Fische? Algen, Entenunkraut (?), Käfer, die im
Schlick im Wasers leben. All das ist etwas vom Sonnenlicht abhängig, denn
Grundlage ist die Vegetation in den Wasserwegen. Somit mag heimischer
Fisch in reduzierter Zahl in dunklen Gegenden da sein, und er wird als Preis
angesehen, wenn er gefangen wird. Für jene Landwirte, die sich der Aquakultur
zuwenden, wo Pflanzen in menschlichen Abwassern herangezogen werden können und
dann an die Fische oder sonstiges Vieh verfüttert werden, wird sich das als
erneuerbare Resource erweisen, die zum Nahrungsvorrat beiträgt. Hier wieder
ist Licht der Schlüssel, denn um Abwasser in Nahrung umzuwandeln braucht man
Pflanzen, die wenigstens etwas Licht benötigen.
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Übersetzung von Niels